- Das Barfußwandern gewinnt eine immer größere Fangemeinde. Vor allem Kinder lieben es, in der Natur ohne Schuhe zu laufen. Und die Eltern machen mit.
- Inzwischen haben sich auch viele Tourismusbehörden auf das Barfußwandern eingestellt und bieten spezielle Wanderwege für Barfußläufer an.
- Barfußwandern stärkt die Fußmuskulatur und fördert die Sensibilität.
- Wer nicht ganz unten ohne durch die Natur stiefeln möchte, für den gibt es spezielle Barfußschuhe zum Wandern.
Barfußwandern für Anfänger
Fans des Barfußwanderns feiern diese Form der Fortbewegung als Wiederentdeckung der natürlichsten Art des Laufens. Das Problem: Einfach Schuhe und Strümpfe ausziehen und loslaufen endet bei vielen Menschen mit schmerzenden Füßen – zu sehr haben sich die Füße an das Laufen in stabilen Schuhen gewöhnt.
Wer Barfußwandern möchte, sollte sich langsam daran gewöhnen. Kürzere Wanderungen können allerdings auch schon von Ungeübten durchgeführt werden. Wichtig ist ein geeigneter Untergrund – möglichst weich und nicht zu steinig.
Wo kann man Barfußwandern?
Am meisten Spaß macht Barfußwandern natürlich auf Wegen, die ohnehin keine festen Schuhe erfordern. Also auf weichen wiesen, bemoosten Waldwegen, raschelndem Laub oder sandigen Küstenpfaden. Nicht jeder hat die geeigneten Wege zum Barfußwandern vor der Haustür – aber vielleicht entdeckt man ja beim Spaziergang plötzlich eine Wegabzweigung, die zum Barfußwandern einlädt. Dann spricht nichts dagegen, einfach die Schuhe auszuziehen und loslaufen.
Außerdem gibt es inzwischen zahlreiche Barfußparks, die speziell auf die Bedürfnisse des Barfußwanderns abgestimmt sind. So gibt es beispielsweise in Havixbeck im Münsterland einen Barfußpark, dessen 2,5 Kilometer langer Rundgang ideal für Anfänger geeignet ist, da er auf Fühlstrecken unterschiedliche Bodenbeläge zur Gewöhnung bietet. Barfußparks gibt mit Ausnahme von Hamburg, Berlin und Bremen in jedem Bundesland. Sie bieten Wassertretbecken, Balance-Balken oder hölzerne Hängebrücken.
Was passiert beim Barfußwandern?
Barfußwandern beugt Fußschäden vor und fördert die Durchblutung – nicht nur der Füße, sondern der gesamten Beinmuskulatur. Zudem regt Barfußwandern auf eine neuartige und ungewohnte Weise den Tastsinn an. Barfußlaufen stärkt außerdem auch die Abwehrkräfte. Der Wechsel der Temperaturreize zwischen kalt und warm auf der Haut führt ebenfalls zu einer besseren Durchblutung und trainiert so auch das Immunsystem. Angst vor Hornhaut brauchen Barfußwanderer nicht zu haben: an den Fußsohlen bildet sich stattdessen bei regelmäßiger Barfußlauferei eine strapazierfähige Lederhaut. Sie besteht im Gegensatz zur Hornhaut nicht aus abgestorbenen Hautschuppen, sodass der Tastsinn erhalten bleibt.
Die Gefahren beim Barfußwandern sind gering. Wer allergisch auf Insektengift reagiert, sollte als Barfußläufer Blumenwiesen meiden. Ansonsten sind es höchstens herumliegende Glasscherben oder scharfkantige Metallteile, die eine Verletzungsgefahr darstellen. Da hilft nur Vorsicht. Eine Gefahr der Unterkühlung besteht nicht, da die Füße durch die Bewegung gut durchblutet sind und der Körper ständig in Bewegung ist.
Spezielle Barfuß-Wanderschuhe erleichtern den Umstieg
Nicht jeder schafft es sich an das Barfußwandern zu gewöhnen – oder möchte es vielleicht auch nicht, weil es ihm oder ihr doch zu anstrengend ist, über Steinchen, Wurzeln und Co. zu laufen. Oder weil vielleicht der Gedanke an das unter der Fußsohle klebende Kaugummi, in das man treten könnte, zu eklig ist.
Wer dennoch auf den positiven Barfußeffekt nicht verzichten möchte, kann auf spezielle Barfußschuhe zum Wandern (sog. Barfuß-Wanderschuhe) zurückgreifen. Diese sind wie ein Fuß geformt, aus elastischem Obermaterial mit einer sehr flexiblen, dünnen und griffigen Sohle.
Der Zehenbereich ist wesentlich breiter als bei herkömmlichen Wanderschuhen. Die Zehen können sich dadurch wie beim Barfußwandern frei bewegen und mehr Halt geben. Ein weiterer, sehr wichtiger Unterschied: Barfußschuhe zum Wandern kommen ohne Absatz und Sprengung aus. Die Ferse ist also wie beim Barfußwandern auf einer Höhe mit deinem Vorfuß.
Im Vergleich zu normalen Barfußschuhen sind viele Modelle mit einer zusätzlichen dünnen Dämpfungsschicht (die aber nicht mit der von herkömmlichen Wanderschuhen vergleichbar ist) ausgestattet. Das sorgt dafür, dass Muskeln und Bänder etwas entlastet werden. Manche Barfuß-Wanderschuhe sind zudem wasserdicht und/oder halten bei nasskaltem Wetter die Füße warm.
Fazit: Mit Barfuß-Wanderschuhen kannst du den positiven Effekt des Barfußwanderns nutzen, muss aber auf einen Schutz Füße nicht verzichten.
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