leguano hat einen neuen Sport-Barfußschuh auf den Markt gebracht, den leguano spinwyn*. Wie sich der spinwyn beim Sport, im Alltag, beim Laufen und beim Fitness-Training schlägt, das erfahrt ihr in meinem leguano spinwyn-Test.
Steckbrief zum leguano spinwyn
- Preis: 169 €
- Obermaterial: 100 % Polyester
- Innensohle: 51 % Polyamid, 49 % Polyurethan
- Erhältliche Farben: Schwarz, Purple & Weiß
- Größen: 36 bis 47
- Gewicht: 260 g bei Größe 45
- Passform: eine Nummer größer nehmen
- Pflege: bei 30 Grad im Wäschenetz (Schonwaschgang) mit Feinwaschmittel waschbar
Mein erster spinwyn-Testtag – Drei Stunden harter Asphalt
Es ist Montag. Ich bin heute nach Köln gefahren, um ein paar Flyer für unsere Reisefirma napur tours in Locations zu verteilen, in denen sich Menschen aus unserer Zielgruppe tummeln. Das bedeutet: Ich werde heute viel auf den Beinen sein – mindestens drei Stunden über harten Asphalt. In meinen Augen die perfekten Bedingungen, um meinen neuen Testschuh, den leguano spinwyn*, direkt einem ausführlichen „Stresstest“ zu unterziehen.
Die erste Anprobe hatte ich bereits eine Woche vorher hinter mir. leguano war so freundlich, mir den spinwyn kostenlos zur Verfügung zu stellen. Der Größencheck nach der Ankunft verlief gut. Wie von leguano empfohlen, hatte ich mir den Sport-Sneaker eine Nummer größer bestellt (45 statt 44). Und das war ein guter Rat: Der Schuh passt in dieser Größe wie angegossen, sogar mehr als das.
Erste Anprobe: Passform und Halt sind ideal
Denn meiner Erfahrung nach findet leguano beim spinwyn genau die richtige Mischung für eine gelungene Passform. Das heißt: Um Ferse und Mittelfuß sitzt der Schuh eng und haltgebend am Fuß. Gleichzeitig lässt der spinwyn den Zehen viel Platz, damit diese sich beim Laufen und Gehen frei bewegen können. Gerade das Thema Zehenfreiheit ist mir sehr wichtig. Ich kann mittlerweile keine Schuhe mehr tragen, die die Zehen nach innen drücken. Der spinwyn erfüllt mein Bedürfnis nach ausreichend Zehenfreiheit in jeder Hinsicht, sogar mehr als andere leguano Modelle, die ich vorher getragen habe.
Der Passform-Check ist also schon sehr positiv verlaufen – auch, weil leguano bei der Schnürung sehr viel Spielraum gibt. Meine Füße sind leider nicht mit einem hohen Spann gesegnet. Das ist oft ein Nachteil, weil viele Barfußschuh-Hersteller eher Schuhe für Menschen mit hohem Spann herstellen. Selbst wenn ich die Schnürung bis zum Maximum zuziehe, sitzen solche Schuhe mir zu locker. Das ist beim spinwyn nicht so. Der spinwyn kann also auch von allen getragen werden, die eher schmale und/oder flachere Füße haben.
Die ersten Schritte
Nun aber auf die Straße. Ich bin mit der Bahn nach Köln gefahren und freue mich auf die ersten Testeindrücke. Am Bahnhof geht es erstmal die Treppe runter und dann zum Domplatz. Der Schuh sitzt perfekt und schlappt nicht herum. Ich spüre ihn gar nicht – und das ist genau das, was ich haben will. Solange ich den Schuh im Getümmel nicht wahrnehme, ist auch alles in Ordnung.
Der erste Kilometer verläuft gut. Wie ich es von anderen leguano-Tests kenne, macht sich durch die dünne Barfußsohle der harte Asphalt bei jedem Tritt bemerkbar und ich spüre auch kleine Unebenheiten sehr deutlich. Gleichzeitig puffert die leguano Sohle auch ein klein wenig, was ich gerade bei langen „Asphalt-Spaziergängen“ wie heute sehr angenehm finde.
Spinwyn als Feedbackgeber für den eigenen Gang
Nach einigen Kilometern muss ich meinen Gangstil allerdings nachjustieren. Ich habe gesündigt und bin in einen zu starken Fersengang verfallen, was mir der spinwyn nun deutlich signalisiert. leguano gehört zu den Herstellern, die als richtigen Gangstil den Ballengang bzw. der Vorfußgang empfehlen. Das heißt vereinfacht gesagt, die erste Berührung beim Aufsetzen des Fußes findet im Ballenbereich und nicht an der Ferse statt.
Ich gehöre zwar nicht zur Fraktion der Ballengänger. Trotzdem habe ich dank Barfußschuhen meinen Gang gezwungenermaßen etwas angepasst. Durch die dünne Sohle von Barfußschuhen sind meine Schritte kürzer geworden, sodass ich nicht mehr mit der Ferse in den Boden „reinhacke“, wie es bei normalen Schuhen mit dicken Sohlen leicht passieren kann. Ich trete mit der Ferse flacher und sanfter auf, und damit laufe ich für mich optimal. Ich gehe aufrechter und mein Rücken fühlt sich entspannter an.
Verfalle ich wieder zu sehr in einen hackenden Fersengang, lassen mich Barfußschuhe das schnell spüren. Dabei habe ich den Eindruck, dass leguano Schuhe mir noch schneller und deutlicher rückmelden, wenn ich „falsch“ gehe, als andere Barfußschuhe – so auch jetzt. Das Umstellen auf ein flacheres Aufsetzen des Fußes kostet mich zwar wieder etwas Konzentration, aber es lohnt sich. Nach einiger Zeit lässt das unangenehme Gefühl am Fersenknochen wieder nach.
Fazit nach dem ersten Tag mit dem spinwyn
Nach drei Stunden habe ich meine Rundtour beendet – und bin zufrieden. Meine Füße und ich sind geschafft, aber auf eine wohltuenden Art. Der spinwyn war ein guter Begleiter und hat den ersten Test als Alltags-Sneaker mehr als bestanden. Nicht nur Passform und Sitz stimmten für mich. Auch das weich gepolsterte Obermaterial zeigte seine Vorzüge, je mehr Schritte ich gemacht habe. An keiner Fußstelle hatte ich das Gefühl, dass der Schuh unangenehm drückt oder kneift. Wunderbar!
Der nächste Test: Mit dem spinwyn beim Lauftraining
Es sind einige Tage vergangen seit meinem ersten spinwyn Belastungstest. Seither habe ich den Sneaker jeden Tag gerne getragen. Nur zum spinwyn Test beim Sport bin ich wegen Kind und Arbeit leider nicht gekommen. Heute ist es dann so weit. Ein milder und trockener Herbsttag lädt ein zu einer Laufrunde an unserem Heimatfluss, der Sieg.
Dort jogge ich je nach Lust zwischen fünf bis acht Kilometer. Die Strecke führt meist über asphaltierte Wege. Nur am Ende geht es über Schotter durch einen Park. Um zu testen, was der spinwyn* kann, peppe ich mein Trainingsprogramm heute mit Sprints, schnellen Richtungswechseln und Koordinationsübungen etwas auf.
Im ersten Drittel lasse ich es zunächst ruhig angehen. Ich jogge nicht zu schnell – aber zügig genug, um automatisch in einen entspannten Vorfußlauf zu gleiten. Schritt für Schritt bestätigt sich dabei meine Vermutung: Der spinwyn ist ein ausgezeichneter Barfuß-Laufschuh. Bei jedem Aufsetzen und Beschleunigen kann ich mich darauf verlassen, dass der Schuh fest am Fuß sitzt und ich nicht im Schuh herumrutsche. Das Obermaterial des spinwyn ist dabei trotz der Flexibilität stark genug, damit meine Zehen nicht über den Sohlenrand hinaus rutschen.
Auch der Grip passt auf Asphalt und auf festen Schotterwegen. In einigen Abschnitten ist der Weg noch ein wenig feucht vom Regen des Vortags. Auch an diesen Stellen gleitet der spinwyn elegant und sicher hinweg, ohne dass ich eine Rutschpartie einlegen muss.
Sprinten, Stoppen, Sprinten
Ok, die erste Stufe des Sporttests hat der spinwyn also geschafft. Zeit, die Intensität hochzuschrauben. Ich steigere meine Schrittfrequenz bis zu meinem Maximum, lege ein Stopp ein, wechsele die Richtung und beschleunige wieder – und das mehrmals hintereinander und unter verschiedenen Bodenbedingungen.
Auf trockenem Asphalt ist die Bodenhaftung beim Sprinten perfekt. Ich kann schnell abbremsen und habe so guten Kontakt, dass ich ohne Verzögerung zum Sprint in Gegenrichtung ansetzen kann. Auch auf feuchtem Asphalt zeigt der spinwyn nahezu die gleichen Grip-Fähigkeiten. Auf Schotter rutsche ich erwartungsgemäß wenige Zentimeter, bevor die Sohle dann Halt auf dem Boden findet.
Völlig außer Atem bin ich zufrieden mit meinem neuen Barfuß-Laufschuh – nicht nur wegen seines Gripvermögens. Auch im Schuh hatte ich einen festen Sitz, auch bei sehr schnellen Moves. Und dank des weichen Obermaterials fühlte sich der Schuh beim Schnelligkeitstest sehr bequem an.
Der dritte Test: Mit dem spinwyn in der Halle
„Fang mich doch, fang mich doch, Du kriegst mich eh nicht!“, hallt es aus mehreren Kindermündern durch die Halle. Ich bin mit meinem Sohn beim Eltern-Kind-Turnen und sprinte gerade durch die Sporthalle, um die kleinen Flitzer nach und nach einzufangen.
An meinen Füßen trage ich meine Testschuhe. Laut leguano trägt der spinwyn* „das Prädikat „non-marking“, was vor allem Hallensportbetreiber zu schätzen wissen.“ Bei letzterem bin ich mir nicht ganz so sicher. Ich erinnere mich an eine Situation aus meiner Jugend, bei der ich mit Engelszungen auf einen Hallenwart eingeredet habe. Ich hatte mir ein Paar neue Hallensportschuhe besorgt. Wie beim spinwyn war die Sohle zwar dunkel, aber so abriebfest, dass mein neues Paar absolut hallentauglich war. Doch meine Argumente zeigten damals keine Wirkung: Ich durfte die Halle mit meinen neuen Sportschuhen nicht betreten!
Zumindest heute scheint die dunkle Sohle keinen zu stören und ich kann den spinwyn auf seine Hallensport-Tauglichkeit testen. Gut, Eltern-Kind turnen klingt nicht nach dem Belastungstest mit dem größten Aussagewert eines Sportschuhs. Aber das ist nur Schein. Denn nach einer halben Stunde bin ich gefühlt mindestens so viel gesprintet und geschwitzt, wie nach einem intensiven Badminton-Match. Mein Sohn weiß mich einfach zu fordern.
Offen gestanden hatte ich nach den ersten Minuten Zweifel, ob der spinwyn so der geeignete Hallenschuh ist. Seine Grip-Eigenschaften erinnerten mich zunächst mehr an einen Tennisschuh für Sandplätze: Möchte man abstoppen, dann gleitet der Tennisschuh noch wenige Millimeter über den Sandboden, bevor die Sohle seinen vollständigen Grip entfaltet. So fühlt es sich für mich auch beim spinwyn an. Ok, der Hallenboden in unserer Turnhalle ist auch eher glatter. Trotzdem war der Grip mit anderen Sport-Barfußschuhen, mit denen ich mich mit meinem Sohn dort bisher herumgetollt habe, griffiger.
Bänderschonende Grip-Eigenschaften
Doch je mehr ich renne und springe, umso mehr weiß ich die „Sandplatz-Eigenschaften“ des spinwyn in der Halle zu schätzen. Das Abstoppen belastet meine Bänder weniger als sehr griffige Hallenschuhe. Und meine Bewegungen sind trotzdem stabil und wendig und ich bin so flink unterwegs, dass ich bald alle herum grölenden Kinder eingefangen habe. Auch bei den Hüpfspielen und beim Balancieren über Balken und Bänke bin ich mit dem Grip absolut zufrieden – und zudem noch froh über die haltgebende Passform des Schuhs.
Als ich dann nach einer Stunde völlig ausgelaugt meine Testschuhe ausziehe, stoße ich dann tatsächlich auf einen kleinen Nachteil: Durch die weiche Polsterung ist der Luftaustausch beim spinwyn meiner Einschätzung nach nicht ganz so intensiv, wie bei anderen Sport-Barfußschuhen. Meine Socken sind entsprechend etwas mehr durchgeschwitzt, als ich es von anderen Sport-Minimalschuhen kenne. Mich stört das zwar nicht, aber es gibt ja Leute, denen das Thema Atmungsaktivität bei Sportschuhen besonders wichtig ist. Für die ist der spinwyn als Indoor- bzw. Laufschuh an sehr warmen Tagen vielleicht nicht so ideal.
Mein Fazit nach drei Wochen spinwyn Test
- Tragekomfort
- Qualität
- Grip & Stabilität
- Optik & Design
- Preis-Leistung
Zusammenfassung
Drei Wochen sind nun vergangen, seitdem ich das erste Mal in den spinwyn hineingeschlüpft bin. Für meine Füße waren das sehr gute drei Wochen. Egal, ob beim Sport oder im Alltag: Der leguano spinwyn* hat sich bei meinem Test also toller Minimalschuh für Sport und Alltag gezeigt.
Am besten gefällt mir am spinwyn die Passform. Der Schuh sitzt wie angegossen. Gleichzeitig gibt leguano den Zehen sehr viel Freiraum – ein Aspekt, der mir bei Barfußschuhen besonders wichtig ist.
Beim Sport ist der spinwyn in Sachen Halt und Grip ein Minimalschuh, auf den man sich verlassen kann. Er sitzt fest am Fuß und die spezielle leguano-Noppensohle ist schön griffig. Dabei eignet sich der spinwyn nicht nur zum Laufen. Dank seiner abriebfesten Sohle kannst du den Minimalschuh ebenfalls als Sportschuh in der Halle tragen.
Auch als Sneaker für den Alltag ist der spinwyn dank seines weichen Obermaterials super bequem. Er trägt sich auch an langen Tagen in der Stadt leicht und angenehm.
Das Design meines Testschuhs gefällt mir recht gut. Das dezente Schwarz passt wunderbar zu verschieden Outfits. Wenn du mehr auf poppige Farben stehst, dann ist der spinwyn purple* für dich vielleicht das passendere Modell.
Der Haken beim spinwyn ist natürlich der Preis: 170 Euro gibt man nicht eben mal so für einen Sneaker aus. Lohnt sich der Kauf trotzdem? Ich finde: ja. Klar ist der Preis recht hoch. Aber beim spinwyn bekommst du meiner Meinung nach einen verlässlichen Begleiter für die nächsten Jahre. Denn unserer Erfahrung nach sind leguano Schuhe sehr langlebig – das gilt für Obermaterial und Sohle gleichermaßen. Außerdem werden leguano Schuhe in Handarbeit hergestellt und sind komplett Made in Germany.
Fazit: Trotz des recht hohen Preises lohnt sich meiner Meinung nach der Kauf des spinwyn für alle, die einen Sneaker für Sport und Freizeit suchen. Von mir gibt es deshalb eine klare Kaufempfehlung!