Natural Running wird zum Inbegriff einer neuen Sportschuh-Generation. Auch Reebok scheint nun die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Denn mit der RealFlex-Serie präsentiert der amerikanische Sportartikel-Hersteller Lauf-und Fitnessschuhe, die ganz auf das Prinzip des natürlichen Laufens setzen. Wie natürlich es sich im RealFlex laufen lässt, wollten wir im Praxistest herausfinden. Unser Test-Objekt: der Reebok RealFlex Optimal.
Reebok RealFlex Optimal im Test: Erster Eindruck
Laut Reebok handelt es sich beim RealFlex Optimal* um einen Sportschuh, der speziell für das Lauftraining entwickelt wurde. Die Bauweise setzt auf Flexibilität und Beweglichkeit, damit der Fuß sich ähnlich wie beim Barfußlaufen so frei wie möglich bewegen kann. Fuß- und Wadenmuskeln sollen laut Hersteller gezielt aktiviert und trainiert werden.
Beim ersten Blick auf den Reebok RealFlex fällt sofort das Herzstück des Schuhs ins Auge: Die feinsegmentierte Außensohle. Sie besteht aus 76 Einzelelementen, die nur an Stellen miteinander verbunden sind, die beim Laufen besonders gefordert werden: im Vorfußbereich und an der Ferse. Das Obermaterial ist leicht, beweglich und luftdurchlässig. Minimal verstärkt ist es im hinteren Schuhabschnitt durch eine Fersenkappe.
Wie es sich für einen Natural Running-Schuh gehört, lässt sich der Schuh mit den Händen leicht in alle Richtungen verdrehen. Einziges offensichtliches Manko: Der Höhenunterschied zwischen Vorfuß- und Fersenbereich, die sogenannte Sprengung, ist mit knapp 12 Millimetern für einen Natural Running-Schuh zu hoch.
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Reebok Real Flex Optimal: Test-Eindruck
Bereits auf den ersten Metern wird klar, dass es sich beim Reebok RealFlex Optimal um ein Leichtgewicht handelt. Federleicht fühlt sich der Schuh beim Laufen an. Kein Vergleich zu klassischen Laufschuhen, die zum Teil wie gefühlte Bleigewichte an den Füßen hängen.
Beim Lauftest fällt auf, dass der Optimal den Fuß mehr oder weniger dazu zwingt, mit dem Mittel- beziehungsweise Vorfuß auf dem Boden aufzusetzen. Damit unterstützt der Optimal einen Laufstil, der dem natürlichen Abrollverhalten der Füße entspricht, nämlich das Vorfuß- beziehungsweise Mittelfußlaufen.
Das überrascht insofern, weil die Sprengung des Optimal für einen Natural Running-Schuh vergleichsweise hoch ausfällt. Eine hohe Sprengung birgt normalerweise die Gefahr, mit der Ferse zuerst aufzusetzen.
Gutes Trainingsgerät, aber nur auf Asphalt
Spätestens nach 20 Minuten Training spürt man, warum Reebok den RealFlex Optimal nur zum Lauftraining empfiehlt. Denn im Gegensatz zum Training in klassischen Laufschuhen ermüden die Beine innerhalb kürzester Zeit. Fuß- und Wadenmuskeln werden spürbar mehr gefordert, als es bei Laufschuhen der Fall ist.
Beim Test im natürlichen Gelände wird schnell deutlich: Für das Laufen auf Wiesen und weichen Waldböden eignet sich der Reebok RealFlex* Optimal nicht. Dafür fällt die Sprengung zu groß und die Dämpfung zu weich aus.
Auf weichem natürlichem Untergrund gleicht der Gang dem Laufen in Stöckelschuhen: er ist instabil und wackelig. Kleine Löcher oder Wurzeln können so schnell zur Umknickfalle werden.
Reebok Real Flex Optimal: Testfazit
Der Reebok RealFlex Optimal* zeigt sich im Test als ein guter Trainingsschuh für Natural Running-Einsteiger. Er zwingt den Fuß zum natürlichen Mittel- beziehungsweise Vorfußlaufen und die feinsegmentierte Sohle ermöglicht ein natürliches Abrollverhalten.
Allerdings sollten Läufer, die bisher lediglich in klassischen Laufschuhen unterwegs waren, das Training mit dem RealFlex Optimal bewusst dosieren. Denn die flexible Bauweise des Schuhs aktiviert spürbar Muskeln, die beim Laufen in Neutralschuhen und Co. eher ein Schattendasein führen. Überbelastung-Symptome wie Schmerzen oder Entzündungen an Sehnen und Gelenken können die Folge sein, wenn man es mit dem Training im Optimal übertreibt.
Entsprechend schließen wir uns nach dem Test der Empfehlung von Reebok an, den Optimal als Trainingsschuh für kürze Laufeinheiten zu benutzen, am besten auf Asphalt. Denn im natürlichen Gelände entwickelt sich die Dämpfung des RealFlex schnell zum Nachteil.
Zwar dämpft der RealFlex weniger als ein klassischer Laufschuh. Trotzdem ist der Abstand zwischen Fuß und Untergrund durch die Dämpfung vergleichweise groß. Dadurch besteht gerade in unebenem Gelände die Gefahr, leicht umzuknicken.
Für Fortgeschrittene Läufer in Sachen Natural Running gilt diese Empfehlung hingegen weniger. Wer gut trainierte Bein- und Fußmuskeln hat, kann mit dem Real Flex durchaus längere Laufeinheiten zurücklegen.
Reebok RealFlex Optimal Testbericht
Testkategorien | Bewertung | Anmerkung |
---|---|---|
Natürliches Laufgefühl | Gutes Abrollverhalten | |
Wohlfühlfaktor | Sehr angenehm da sehr leicht | |
Laufuntergrund: | ||
Straße & Wege | Aufgrund der Dämpfung ideal für Asphalt | |
Wald & Flur | eingeschränkt | |
Wiese & Strand | nicht zu empfehlen | |
Geeignet für: | ||
Alltagsgebrauch | ||
Laufanfänger | ||
Hobbyläufer | ||
Ambitionierte Freizeitläufer | ||
Wettkampfläufer | ||
Laufstil: | ||
Vorfußläufer | ||
Mittelfußläufer | ||
Fersenläufer | ||
Läufergewicht | ||
Normal | ||
Übergewicht | ||
Material & Technik | ||
Gewicht | Leichtgewicht | |
Sprengung | 10 - 12 mm | Es gibt keine exakte Angabe für den RealFlex Optimal |
Sohlenflexibilität | Wesentlich besser als bei klassichen Laufschuhen, schlechter als bei vergleichbaren Natural Running-Schuhen | |
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Alternative Modelle
Als Alternative zum Real Flex von Reebok kommt der Nike Free* in Frage. Das Vorzeigemodell in Sachen Natural Running aus dem Hause Nike ist ein wahrer Kassenschlager. Und dies zu recht. Ähnlich wie der Real Flex sorgen die vielen kleinen Kerben in der Sohle für ein natürliches Abollverhalten. Auch der Nike Free verfügt dabei noch über eine Dämpfung, die aber nicht mit er normaler Laufschuhe vergleichbar ist. Interessiert am Nike Free? Dann lies diesen Artikel: Nike Free im Vergleich
Wer nach Schuhen sucht, die noch mehr Barfuß-Feeling vermitteln, für den rate ich zum Merrell Vapor Glove*. Beim diesem Schuh handelt es sich um einen Barfußschuh in reinster Form. Das heißt: Die Sohle ist ultraflexibel, nur wenige Millimeter dünn und bringt null Sprengung auf den Asphalt. Noch nicht überzeugt? Vielleicht hilft Dir mein Testbericht zum Merrell Vapor Glove weiter.
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