Der Vivobarefoot Scott Men* im Test – ein Winterstiefel für den Alltag in klassischem Design aus Pittards-Leder und Canvas.
Der Winter steht wieder vor der Tür, Zeit für einen neuen Barfußschuh, der auch bei kühlen Temperaturen die Füße wohlig wärmt – und in dem man trotzdem fast wie barfuß gehen kann.
Meine Wahl fiel auf den Vivobarefoot Scott. Im Test erfahren Sie, wie gut sich der Scott in puncto Tragegefühl und Materialqualität im Alltag geschlagen hat und ober seinen Preis von rund 200 Euro wert ist.
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Tragekomfort und Barfußgefühl im Vivobarefoot Scott
Mit dem Vivobarefoot Scott erleben Sie viel barfuß trotz Winterschuh. Zwar sind die Schuhe nicht ganz so flexibel und geschmeidig wie die meisten Sommer-Barfußschuhe, die einfach mit weniger Material auskommen. Trotzdem fordert der Scott die Fuß- und Beinmuskeln aktiv zur Mitarbeit heraus.
Angenehme Fußfreiheit
So ist während des Gehens deutlich zu spüren, wie die Zehen greifen und drücken und dadurch die Laufbewegung aktiv steuern. Sehr gut gefällt mir, dass vor allem der große Zeh viel Freiraum bekommt. Denn dieser spielt nachweislich eine zentrale Rolle für die Stabilität der Gehbewegung.
Schön ist zudem, dass die Sohle alle Bewegungen dank ihrer guten Flexibilität mitmacht – und den Füßen dadurch kaum Widerstand entgegen setzt.
Auch das Obermaterial ist angenehm beweglich, was mir besonders bei einem Stiefel sehr wichtig ist. Denn so können sich meine Füße auch aus dem Fußgelenk heraus noch relativ frei bewegen – die natürliche Funktionalität bleibt also weitestgehend erhalten.
Der Test zeigt: Noch mehr Barfußgefühl ohne Einlegesohle
Darüber hinaus nimmt man dank der nur 4 mm dünnen Sohle die Beschaffenheit des Bodens sehr deutlich wahr, auch kleinste Unebenheiten spüren Sie mit dem Scott also ganz gut.
Die leicht gedämpfte Thermo-Einlegesohle schmälert das sensorische Erlebnis zwar ein wenig. Wenn es aber mal nicht so kalt ist, können Sie die Sohle für noch mehr Barfußgefühl einfach herausnehmen.
Anfängern in Sachen Barfußschuhe würde ich aber empfehlen, die Einlegesohle für die erste Zeit drin zu lassen. Meiner Erfahrung nach ist es besser, die Füße erstmal an das Barfußgefühl zu gewöhnen. Da ist eine leicht gedämpfte Einlegesohle eine gute Starhilfe.
Das Tragegefühl ist komfortabel – mit einer Einschränkung
Im Test zeigt sich zudem: Der Vivobarefoot Scott* lässt nicht nur ein solides Barfußgefühl zu, sondern überzeugt auch hinsichtlich des Tragekomforts – mit einer Einschränkung.
Gut gefällt mir, dass der Schuh an keiner Stelle unangenehm drückt oder sperrig ist, auch nicht oberhalb des Knöchels. Ich konnte die Schuhe also oft und lange tragen, ohne dass mich nach einer Weile das dringenden Bedürfnis überkam, die Schuhe ausziehen zu müssen (wie ich es sonst von herkömmlichen Winterstiefeln kenne).
Das liegt auch an dem für einen Stiefel geringem Gewicht (370 g bei Größe 44). Denn der Scott schwingt einfach leicht mit und hängt nicht wie ein Stein am Fuß.
Etwas zu viel Raum um Mittelfuß und Ferse
Was mir am Scott hingegen nicht so gut gefällt: Für mein Gefühl gewährt Vivobarefoot den Füßen etwas zu viel Freiraum im Schuh.
Gut und wichtig finde ich zwar, dass die Schuhe vorne schön breit geschnitten sind, damit die Zehen viel Platz haben (was beim Scott der Fall ist).
Nicht so wohl fühle ich mich allerdings, wenn den Füßen auch im Mittelfuß- und Fersenbereich zu viel Raum gegeben wird – was beim Scott leider der Fall ist.
Auf der Straße oder leichten Feld- und Waldwegen sitzen die Schuhe zwar gut. Aber sobald ich etwa mit meinem Sohn querfeldein über Steine oder Wurzeln steige, rutschen meine Füße im Schuh etwas hin und her.
Für meinen Geschmack könnten die Schuhe deshalb um Mittelfuß und Ferse herum etwas enger geschnitten sein. Alles in allem bin ich aber mit dem Tragekomfort zufrieden.
Der Vivobarefoot Scott Men auf einen Blick:
- Winterstiefel für Männer
- Obermaterial: Pittards-Kamelleder & gewachstes Canvas
- Innenfutter: Dri-Lex & Thinsulate
- Sohle: rutschfeste 4 mm Sohle + 3,5 mm Thermo-Einlegesohle
- Gewicht: 370 g pro Schuh bei Größe 44
- Erhältlich bei Vivobarefoot*
Material und Verarbeitung
Für den Mittel- und Vorfuß verwendet Vivobarefoot ein Kamelleder vom britischen Traditionsunternehmen Pittards. Das Leder fühlt sich wunderbar fein und weich an und ist von der Struktur her etwas rauer.
Um die Bereiche Schnürsenkel, Knöchel und Ferse hat Vivobarefoot ein sehr robustes Material genäht, was auch beim Segeln verwendet wird: sogenanntes Canvas, welche beim Scott extra gewachst ist und damit den Anspruch der Winterfestigkeit unterstreicht.
Beide Materialien machen – wie man es von Vivobarefoot-Schuhen gewohnt ist – einen hochwertigen und robusten Eindruck und passen auch optisch wunderbar zu dem kernigen Boots-Design.
Auch an der Verarbeitung gibt es wie immer bei Vivobarefoot von unserer Seite nichts zu meckern. Die Nähte wirken robust und solide. Insgesamt macht der Schuh einen langlebigen Eindruck.
Innenfutter des Vivobarefoot Scott sorgt für warmes Fußklima
Beim Immenfutter hat sich Vivobarefoot für zwei unterschiedliche Materialien entschieden:
- Am Schaft befindet sich eine dünne Fütterung aus sogenanntem Dri-Lex, welches Feuchtigkeit nicht speichert, sondern nach außen abtransportiert.
- Oberhalb des Fußrückens befindet sich ein Futterstoff von Thinsulate, eine Art Fleece, der für seine wärmende Wirkung bekannt ist.
Beide Materialien sorgen bei kühlen und kalten Temperaturen für ein wohlig warmes Fußklima. Sehr gut hat mir während des Tests gefallen, dass das Material Feuchtigkeit spürbar gut ableitet.
Das fiel besonders an einem Tag auf, als die Temperaturen überraschenderweise die 20 Grad-Grenze überstiegen. Mir war zwar richtig warm im Scott, trotzdem blieben meine Socken fast trocken.
Guter Grip dank rutschfester Sohle
Der Scott ist mit einer Sohle ausgestattet, mit denen Sie laut Vivobarefoot auch bei glatten und nassen Oberflächen sowie Schnee nicht den Halt verlieren – was sich auch in der Praxis bestätigt.
Denn beim Testen hatte ich mit dem Vivobarefoot Scott* immer einen guten Halt, egal ob es nass oder trocken war. Auch auf feuchten Wald- oder Feldwegen war der Grip immer sehr gut.
An seine Grenzen stößt die Sohle allerdings auf sehr feuchten und tiefen Böden. Für einen festen Tritt ist das Profil auf solchem Untergrund nicht tief genug, entsprechend kann es etwas rutschig werden.
Bei Schnee und Eis konnte ich den Schuh leider noch nicht testen. Sobald ich das getan werde ich aber an dieser Stelle über meine Eindrücke berichten.
Der Vivobarefoot Scott eignet sich für …
Wenn Sie einen wärmenden Begleiter für den Herbst und Winteralltag suchen, liegen Sie mit dem Vivobarefoot Scott Men genau richtig.
Besonders als Alltags- und Freizeitschuh geeignet
Vor allem als Alltagsschuh gefällt mir der Scott im Test aufgrund seines zeitlosen und gleichzeitig etwas wilderen Designs sehr gut. Auch bei der Arbeit, etwa im Büro, passt der Schuh wunderbar, solange ein lockerer Freizeitlook akzeptiert ist.
Mit Anzug und zum gehobenen Business-Outfit harmoniert der Winterstiefel meines Erachtens hingegen nur bedingt. Dafür wirkt der Scott nicht elegant genug, andere Business-Barfußschuhe passen für diesen Rahmen besser.
Der Scott als Outdoor-Schuh
Wenn Sie im Herbst oder Winter gerne wandern gehen, ist das auch mit dem Scott wunderbar möglich.
Achten Sie nur darauf, dass die Wege nicht allzu matschig und tief sind. Denn dann stößt die ansonsten rutschfeste Sohle an ihre Grenzen. Dafür ist das Profil nicht tief genug.
Größe & Passform
Ich habe mir den Vivobarefoot Scott in meiner Standardgröße bestellt (44) und er passt sehr gut. Der Winterstiefel fällt also weder zu klein noch zu groß aus. Wenn Sie unsicher sind mit der Größenauswahl, kontaktieren Sie einfach den Kundenservice von Vivobarefoot. Dort wird man sehr freundlich beraten.
Die richtige Pflege
Zur Pflege hatte ich extra bei Vivobarefoot nachgefragt: Laut dem Kundenservice soll man das Leder ab und an einfach mit einem feuchten Lappen aus Baumwolle abwischen, damit es nicht austrocknet. Außerdem wird empfohlen, den Scott mit Schuhwachs regelmäßig einzureiben.
Für zusätzlichen Schutz sorgt laut Vivobarefoot eine Imprägnierung, zum Beispiel mit einem Imprägnierspray. Dadurch wird auch das Canvas dauerhaft geschützt. Als Proidukte empfehlen Sie natürlich Pflegeprodukte aus hauseigenem Zubehör*.
Ich habe mich bisher auf feuchtes Abwischen und Pflege mit Schuhwachs aus der Drogerie beschränkt. Damit reinigt man die Schuhe sehr gut und nach dem Einreiben sieht der Scott wieder frisch aus. Schuhcreme habe ich bewusst weggelassen, da mir der Schuh danach zu sehr glänzt. Das passt für meinen Geschmack nicht zum Scott.
Vivobarefoot-Scott: Test-Fazit
Der Vivobarefoot Scott Men* ist guter Barfußschuh für den Winter, der beim Test vor allem durch sein eigenwilliges Design und die hochwertigen Materialien überzeugt.
Der Schuh ist sehr robust und wärmt die Füße auch an kalten Wintertagen. Gleichzeitig können Sie im Scott ein angenehmes Barfußgefühl erleben.
Der gute Eindruck beim Tragekomfort wird allerdings durch den für meine Füße etwas zu lockeren Halt geschmälert.
Auch wenn der Scott mit 200 Euro kein Schnäppchen ist, bekommt der Winterschuh von mir aber eine klare Kaufempfehlung.
Der Scott passt zu allen, die einen optisch sehr ansprechenden und soliden Winterstiefel für den Alltag suchen!
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Testergebnisse auf einen Blick
Vivobarefoot Scott Men im Test | |
Beschreibung | • Winterstiefel für Männer • Obermaterial: Pittards-Kamelleder & gewachstes Canvas • Innenfutter: Dri-Lex & Thinsulate • Sohle: rutschfeste 4 mm Sohle + 3,5 mm Thermo-Einlegesohle • Gewicht: 370 g pro Schuh bei Größe 44 • Preis: 200 Euro • Erhältlich bei Vivobarefoot* |
Vorteile | + Sehr gute Materialqualität und Verarbeitung + Interessantes Design + Weiter Schnitt, gutes Barfußgefühl + Rutschfest auf nassen Böden + Warme Füße auch bei sehr kalten Temperaturen |
Nachteile | - Hoher Preis - Halt könnte etwas besser sein |
Fazit | Guter Winterstiefel für alle, die einen optisch sehr ansprechenden und soliden Winterstiefel für den Alltag suchen! |
Bewertung | 7 von 10 Punkten |
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